Szintigraphisch "kalter" Knoten
Szintigraphisch kalter Knoten
In szintigraphisch kalten Schilddrüsenknoten können manchmal bösartige Tumoren vorliegen. Allerdings ist die statistische Wahrscheinlichkeit mit etwa 3 - 5 % gering. Die Wahrscheinlichkeit eines gutartigen Prozesses beträgt mehr als 95 %.
Das Vorliegen eines „szintigraphisch kalten“ Schilddrüsenknotens ist also kein Anlass, in große Sorge oder Panik zu geraten!
Andererseits muss jeder szintigraphisch kalte Knoten weiter abgeklärt werden, wobei verschiedene Methoden zur Verfügung stehen:
- Die Ultraschalluntersuchung gibt Hinweise darauf, ob szintigraphisch kalte Knoten eher gefährlich oder ungefährlich sind (Echomuster, Begrenzung des Knotens u.a.)
- Ggf. ist die Punktion eines Schilddrüsenknotens mit einer feinen Nadel erforderlich. Dies ist aber nicht in allen Fällen möglich, z.B. wenn zahlreiche Knoten vorliegen oder diese sehr klein oder schwer erreichbar sind
- Eine spezielle Szintigraphie (MIBI-SPECT) kann die Wachstumsaktivität einzelner Knoten überprüfen. Die Untersuchung dauert etwas länger als die sonst übliche Schilddrüsenszintigraphie (2 - 3 Std.).
Außerdem sind noch andere Faktoren zu berücksichtigen: Alter und Geschlecht, Vorliegen einzelner oder zahlreicher Schilddrüsenknoten, eine Halsbestrahlung in der Kindheit (z.B. bei Tuberkulose oder Abszessen) u.a.
Sofern nach Ausschöpfen der diagnostischen Maßnahmen beim kalten Knoten die Wahrscheinlichkeit der Bösartigkeit niedrig liegt, ergibt sich eine sogenannte relative Operationsindikation: Die Entscheidung zu einer Operation ist zwar vertretbar, es besteht aber keine zwingende Erfordernis und keine zeitliche Dringlichkeit. Nach Aufklärung des Patienten über ein kleines, diagnostisch unvermeidbares Restrisiko für Bösartigkeit (die höchstmögliche Sicherheit bietet eben erst die operative Knotenentfernung) ist als Alternative die Entscheidung für ein abwartendes Verhalten mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen gerechtfertigt.
Das Risiko, dass ein gutartiger szintigraphisch kalter Knoten später erst bösartig wird, ist äußerst gering.
Sollte die Diagnostik hingegen ein erhöhtes Risiko für einen Schilddrüsenkrebs ergeben, so besteht eine eindeutige (absolute) Operationsindikation.
Bei der Überlegung, ob eine Operation die beste Behandlungsmethode darstellt, sind auch andere Umstände zu berücksichtigen: Alter, Begleiterkrankungen, weitere krankhafte Schilddrüsenbefunde (z.B. heiße Knoten), Größe der Struma, lokale Beschwerden usw.
Wir sind gerne bereit, Sie über alle Einzelheiten aufklären und versuchen, mit Ihnen gemeinsam die bestmögliche Diagnostik und Behandlung einzuschlagen.