Thyreostatika-Behandlung bei Schilddrüsenüberfunktion - Thyreostatika

Thyreostatika

Thyreostatika-Behandlung bei Schilddrüsenüberfunktion

Thyreostatika

 

werden zur medikamentösen Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt.  

Bei der Behandlung mit folgenden Medikamenten

Carbimazol:                              Carbimazol®, Neo-Morphazole® u.ä.

Thiamazol:                                Thyrozol®, Favistan®, Thiamazol® u.ä.

Propylthiourazil:                        Propycil®

Perchlorat:                                Irenat®

 

können in seltenen Fällen folgende Nebenwirkungen auftreten:

  1. Hautausschlag oder Hautjucken in etwa 1 bis 2 % der behandelten Patienten. Diese zwar meist lästige Nebenwirkung ist harmlos und verschwindet in der Regel bei Umsetzen auf ein anderes Präparat, gelegentlich auch trotz Fortführung der gleichen Medikation. Bitte in jedem Fall den behandelnden Arzt verständigen, da ein Hautausschlag auch Vorbote ernsterer Nebenwirkungen (siehe unter 3.) sein kann.
  2. Störungen des Galleabflusses, die in seltenen Fällen zu einer Gelbsucht führen können. Diese Störungen werden in der Regel vom Patienten nicht bemerkt und nur durch eine Blutuntersuchung entdeckt. Auch in diesen Fällen muss meistens das Präparat gewechselt werden.
  3. In etwa 0,2 bis 1 % (also bei jedem 100. bis 500. Patienten) kommt es durch eine angeborene Überempfindlichkeit zu einem Verlust der weißen Blutkörperchen. Diese Nebenwirkung kann, wenn sie nicht bemerkt wird, gefährlich werden. Aus diesem Grund sollten die weißen Blutkörperchen regelmäßig kontrolliert werden (z.B. bei Hausarzt). Aber auch damit kann die genannte Komplikation nicht sicher vermieden werden. Sie wird jedoch früher erkannt, was für den Verlauf von Bedeutung ist. Folgende Erscheinungen können Hinweise auf einen Verlust der weißen Blutkörperchen sein:

a) unerklärte Fieberzustände

b) Mandelentzündungen, besonders mit weißen Belägen auf den Mandeln, gelegentlich auch auf anderen Schleimhäuten.

falls eine solche Störung auftritt, sollte unverzüglich der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Der Arzt wird die weißen Blutkörperchen durch ein Labor zählen lassen und ggf. das Medikament sofort absetzen. Beendigen Sie aber nie selbständig die Medikamenteneinnahme, ohne Ihren behandelnden Arzt zu verständigen. Bei sofortigem Absetzen der verursachenden Medikamente ist der Verlust der weißen Blutkörperchen rückbildungsfähig. Vorübergehend besteht aber eine Abwehrschwäche des Körpers, die eine ärztliche Behandlung erforderlich macht. Dies muss sogar u.U. unter stationären Bedingungen im Krankenhaus erfolgen.

Abschließend noch ein Hinweis: Unter Gabe eines der oben genannten Medikamente sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen der Schilddrüsenhormone im Blut erforderlich, zumindest falls Sie nicht zusätzlich ein Schilddrüsenhormonpräparat (z.B. L-Thyroxin®, Euthyrox®) erhalten. Ohne eine solche Kontrolle kann es zu unbeabsichtigten Überdosierungen mit verschiedenen Erscheinungen einer Schilddrüsenunterfunktion und einer Zunahme der Schilddrüsengröße kommen. Halten Sie deshalb bitte immer die verabredeten Kontrolltermine ein, oder verständigen Sie bei Verhinderung Ihren Arzt.